Scala Dei

Malerisches Dorf am Fuße des Montsant. Keine 10 Km von Torroja entfernt. Allein die Strasse dorthin lohnt sich zu fahren und für Radler (wir persönlich reiten lieber) muss es ein Traum sein. Überhaupt ist das Priorat ein Land der Radler, sei es BMX oder Rennrad. Die Wege um den Montsant laden zum Abenteuer ein und die gepflegten Strassen sind kaum befahren. Davon träumen sicherlich all diejenigen, die nach Mallorca fahren und ständig etwas konfus fahrenden Touristen in Kleinmietwagen ausweichen müssen.

Aber wie gesagt, Scala Die lohnt sich durch und durch. Auf die kurvenreiche Strasse von Torroja aus kommt allmählich das Hochplateau des Montsants mit seinen steilen Klippen immer näher. Nach einer letzten Kurve steht plötzlich das Dorf vor einem. Dort sollte man anhalten wenn man gute Gesamtbilder machen will.

Im Dorf selbst ist alles übersichtlich. Es gibt eine, leider stets geschlossene, kleine romanische Kirche. Eine Plaza die aus dem Mittelalter zu stammen scheint, umrundet von phantastischen Patrizierhäusern mit Klostersteinen erbaut. Auf der Plaza findet man die alteingesessene Kellerei von Scala Dei (jetzt im Besitz von weiß Gott was für einen Cava-Hersteller aus dem Penedés, nachdem die kämpferische ehemalige Besitzerin und langjährige Bürgermeisterin an Alzheimer erkrankt ist. Dort können Sie offenen Wein aber auch Flaschenwein kaufen.

Daneben ist der Laden von Neus (auch so ein Ökoladen wie in Gratallops) mit allerlei Leckereien und dem schon erwähnten fantastischen Öl von Cabacés (ihre Familie macht es selber).

Ein zweiter Laden, etwas versteckt am Eingang des Dorfes, bietet auch Wein an, aber auch exzellenten Käse (die Leber wächst mit ihren Aufgaben).

Ca. 2 Km außerhalb von Scala Die müssen Sie unbedingt die Cartoixa von Scala Dei besuchen (Parkplatz vor dem Kloster, aber auch zu Fuss vom Dorf aus sehr reizvoll).

Am ehemals größten Kartäuser-Kloster Spaniens wird kräftig restauriert. Die Ruinen sind weitläufig und wunderbar gelegen am Fuße des Montsants. Es gibt Führungen in Spanisch, Katalanisch und Englisch und dabei kann man die genaue Reproduktion einer „Zelle“ besichtigen (ehe eine kleine Villa mit Garten und alles drum und dran), wie auch des Eingangsbogens, wo das Weltliche aufhörte und das Schweigen begann, und der beeindruckende Kirche, ja fast eine Basilika aus rotem Sandstein.

Direkt über der Cartoixa sollte man zur Hermite (Einsiedelei) der Pietat wandern. Der Weg dorthin wurde renoviert und der Platz vor den Gebäuden bietet einen tollen Ausblick übers Land. Wer Lust hat wandert weiter auf den Wirtschaftswegen (links von der Cartoixa abgehend) bis direkt unter den Montsant-Felsen (ideal auch mit dem Fahrrad bei guter Kondition).

Überhaupt wandern kann man hier ohne Unterlass, wir entdecken jedes Jahr neue Wege. Karten dazu kann man beim Touristenbüro in Falset kaufen oder in der Buchhandlung.